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Böse Mädchen soll man nicht küssen ...#Gruselspecial 2014

Happy Halloween, meine gruselverrückten Geisterchen!


Heute nun leider schon der letzte Blogeintrag aus dem Special 2014. :/

Als erstes wollen wir wieder mit einer kleinen Gruselgeschichte beginnen. Bitte die entsprechende Musik dazu hören.

Die Dunkelheit lullte ihn ein und versprach ihm, dass er keine Angst zu haben brauchte. Warum er das glaubte, wusste er nicht.

Seine Augen brauchten einen kurzen Moment, um sich an die ungewohnten Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Jetzt endlich konnte er die vertrauten Umrisse des Laubwalds erkennen, welcher direkt vor dem kleinen Hexenhäuschen wuchs, in dem er und seine Großmutter wohnten.

Mit den Jahren schien es, als ob es allmählich von den Bäumen verschluckt werden würde. Es stand geduckt im Schatten der Blätter und wirkte wie aus einem Märchen entsprungen. Glühlampen beleuchteten den Eingang und tauchten die Nacht in ein warmes Licht. Schnee rieselte im Schein der Lampen und knirschte unter seinen Pantoffeln. Hier im Gebirge begann es schon im November zu schneien.

Eigentlich hätte er frieren müssen in seinem zu dünnen Pyjama, über dem er ein Kapuzenshirt trug, doch er spürte nichts.

Warum hatte er überhaupt sein gemütliches Bett verlassen? Aufgrund der Schönheit dieser Herbstnacht hätte er dieses beinahe vergessen. Er hatte ein Geräusch gehört.

Genauer gesagt, ein mädchenhaftes Summen. Eine zarte Stimme, die sang.

Autumn comes, the summer is past. Winter will come too soon …

Nicht Herr über seinen Körper, musste er nach draußen gehen, um zu sehen, woher der Gesang kam. Hier in die Berge verirrten sich nur selten Menschen.

Stars will shine clearer, skies seem nearer, under the harvest moon …

Da! Zwischen den Bäumen stand eine in rot gewandete Gestalt. Sie flackerte wie das Bild eines alten Fernsehers, aber ihre Stimme drang klar und deutlich zu ihm herüber. Ihr Anblick ließ ihn erschaudern.

Zaghaft lief er auf das Wesen zu. Es war in einen karmesinroten Umhang gekleidet, das Gesicht hinter einer weiten Kapuze verborgen. In der einen Hand hielt es einen Korb. Definitiv ein Mädchen.

Sie war ein gutes Stück kleiner als er und er schätzte sie auf vielleicht 14 Jahre, wenn nicht jünger. Nackte blasse Füße schauten unter dem Saum ihres Gewandes hervor, welches aus nicht sehr dickem Stoff bestand. Sie musste sich tot frieren.

Hey, du erfrierst noch, wenn du weiter hier in der Kälte herumläufst. Wo sind deine Eltern, was machst du hier?“, fragte er sanft und trat einen Schritt auf die Kleine zu. Das Mädchen lachte perlend und tanzte in die Dunkelheit der Bäume. Mit einem Mal war sie aus seinem Blickfeld verschwunden.

Warte! Wo willst du hin?“, rief er ihr gedämpft hinterher. „Ich will dir doch nur helfen!“

Sie holt sich noch den Tod, dachte er. Also lief er ihr in den Wald nach. Mit einem Mal hatte die Nacht überhaupt nichts Vertrautes mehr. Die Dunkelheit wurde immer bedrohlicher.

Autumn comes, so let us be glad, singing an autumn tune …

Keine Spur von dem Mädchen, dennoch schien es, als stände es neben ihm. Langsam wurde ihm wirklich unheimlich zumute.

Bitte komm zu mir, es ist kalt, du kannst nicht alleine hier draußen herumlaufen“, bat er.

Vor ihm flackerte es - und plötzlich stand sie da.

Hearts will be lighter, skies seem brighter, under a harvest moon.

Er zuckte unwillkürlich zusammen.

Und dann holt mich der böse böse Wolf“, sagte das Mädchen kichernd. Es war das erste Mal das sie wirklich zu ihm sprach. Ihre Stimme klang merkwürdig weit weg, wohingegen ihr Gesang laut und verständlich war.

Wie hast du …?“, murmelte er verwirrt. Wieder dieses helle Lachen, aber sie antwortete nicht mehr.

Rabenschwarzes Haar floss unter der Kapuze hervor und die Luft um sie herum roch nach ... Kuchen.

Bei ihrem Anblick musste er an Rotkäppchen denken.

'Aber Großmutter, was hast du nur für ein entsetzlich großes Maul?' - 'Damit ich dich besser fressen kann!', brüllte der böse Wolf und verschlang das Rotkäppchen mit Haut und Haaren …

Komm mit mir. Morgen bringe ich dich zu deinen Eltern. Bei uns ist es warm.“

Sie lachte ihr Lachen, doch diesmal klang es nicht herzlich. Pure Boshaftigkeit schwang darin mit. Aus dem Augenwinkel sah er, wie das Mädchen mit dünnen Fingern die Kapuze abstreifte. Bei diesem Anblick stockte sein Herz.

In der Mitte auf dem Kopf hatte sie keine Haare, nicht einmal Haut. Der blanke Schädel blitzte ihm entgegen. Ihr eines Auge war erblindet, während das andere überirdisch grün leuchtete. Wie zum Spott zierte das von Narben entstellte Gesicht ein sinnlicher Kussmund, der zu einem teuflischem Grinsen verzogen war.

Er musste rennen, aber wie bewegte man seine Beine gleich noch mal?

 

Als sich ihre blutroten Lippen beinahe zärtlich auf die seinen pressten, spürte er nichts außer abgrundtiefem Schmerz.

Passend dazu noch ein kleines Tutorial von SandyDynamite.

Es folgen einige spooky Bilder, die ich im Elbsandsteingebirge geschossen habe.

Was macht ihr heute eigentlich? Fette Feier oder doch nur zu Hause rumsitzen und die kleinen Kinder füttern? ;) 

Ab damit in die Kommentare!

 

Ich wünsch' euch noch einen schönen Abend - und gruselt euch nicht zu sehr! :*

 

LG,

Veri ♥

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